Umgestaltung der Kiellinie

Abb. 1: Übersichtsplan des Gewinner*innenentwurfes des städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbes zur Umgestaltung der Kiellinie. Studio RW Berlin, Studio Wessendorf Berlin, Plancontrol Berlin. Quelle: LH Kiel

Die Kiellinie, einer der identitätsstiftenden und beliebtesten Orte Kiels, wird vom Schlossgarten bis zum Marinestützpunkt in der Wik auf ganzer Länge umgestaltet. Ziel ist es den Charme der 70er Jahre abzulegen und eine zeitgemäße und zukunftsfähige Promenade zu entwickeln. Die vorangeschrittenen Planungen sehen vor, dass der gesamte Bereich modernisiert, saniert, klimaresilienter und menschenfreundlicher gestaltet werden soll.

Abb. 2 und 3: Lagepläne der Reventlouwiese (l.) und Berthold-Beitz-Ufer / Bellevuebrücke (r.) des Gewinner*innenentwurfes des städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbes zur Umgestaltung der Kiellinie. Diese Pläne wurden bereits überarbeitet und zeigen somit nicht den aktuellen Planungsstand. Studio RW Berlin, Studio Wessendorf Berlin, Plancontrol Berlin. Quelle: LH Kiel.

Während heutzutage nicht mehr diskutiert werden muss, ob durch die Holstenstraße, der zentralen Fußgänger*innenzone Kiels, Autoverkehr fahren soll (wie es früher möglich war) oder die südliche Promenade autofrei sein soll, was sie glücklicherweise heutzutage ist, ist eine Entscheidung diesbezüglich für den nördlichen Bereich der Kiellinie noch nicht gefallen.

Auf der fachlich-sachlichen Ebene ist der städtebaulich & freiraumplanerische Standpunkt glasklar: Die nördliche Kiellinie kann nur an Aufenthaltsqualität gewinnen, wenn es keinen Durchgangsverkehr für Kraftfahrzeuge mehr gibt.

Parteipolitisch sieht dies lokal natürlich anders aus, denn manche Parteien und Akteur*innen vertreten immer noch die Meinung, dass überall Autoverkehr fahren muss und eine Änderung des Status quo die Freiheit aller Menschen einschränken würde.
Hierbei ist natürlich klar: Das ist sehr rückwärtsgewandt, einseitig und stimmt so nicht.

Auch halbgare Lösungen, die als entgegenkommende Kompromisse verpackt werden, dass beispielsweise Autoverkehr nur in eine Richtung fahren können soll, lösen nicht den Ursprung des Problems.

Wir sind überzeugt, dass eine autofreie Gestaltung, inklusive eines eingebetteten Verkehrs- und Maßnahmenkonzeptes für die angrenzenden Wohngebiete (um zum Beispiel zu verhindern, dass Autofahrende Quartiersstraßen als Schleichwege missbrauchen), den größten Gewinn für alle Kieler*innen darstellt.

Abb. 4: Visualisierung des Gewinner*innenentwurfes des städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbes zur Umgestaltung der Kiellinie. Variante ohne Autoverkehr auf der nördlichen Kiellinie. Studio RW Berlin, Studio Wessendorf Berlin, Plancontrol Berlin. Quelle: LH Kiel.

Für uns ist klar: Kiel muss voranschreiten und nicht aus Bequemlichkeit, unsachlichen Argumenten, Ignoranz oder Gleichgültigkeit die vermeintlich einfache Lösung, den aktuellen Status quo, beibehalten.

Kiel kann schöner sein – lasst uns diesen Schritt wagen.

„Die Kiellinie Nord bietet großes Entwicklungspotenzial für die Kiellinie insgesamt. Die Vision der Kiellinie Nord lautet: Fördehang trifft Kiellinie und Förde – Leben und Grün im Fördehang und entlang der Promenade treffen auf Blau.“

LH Kiel (2020): Kiellinie und Düsternbrooker Fördehang – Vorbereitende Untersuchungen mit integriertem städtebaulichen Entwicklungskonzept, S. 193.

Links:


Quelle aller Bilder:
Landeshauptstadt Kiel. Wettbewerbsarbeit 1013 1. Preis. Studio RW Berlin, Studio Wessendorf Berlin. URL: https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_plant_baut/_wettbewerb_kiellinie/kiel_kiellinie_wettbewerbsarbeit_1013.php (Stand 30.07.2025).

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